Gottfried Mayerhofer Verkehr mit Verstorbenen - Gottfried Mayerhofer

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DIE GEISTERWELT

Verhalten gegenüber Verstorbenen
Nicht ihr Schicksal wissen wollen

„Was die Frage wegen dem verstorbenen Onkel von einer deiner Freundinnen anbelangt, wo du glaubst, dass wenn Ich dir dieses aufdecke, so würden viele Seelen für Mich gewonnen. Da, Mein Kind, denkst du sehr schwach und sehr menschlich. Weißt du denn, ob Mir daran liegt, diese Familie oder solche Menschen zu gewinnen, die sich durch diese Aufdeckung solch eines Faktums notgedrungen zu Mir wenden müssten. Glaubst denn du, Ich habe keine anderen Mittel, Seelen für Mich zu gewinnen als durch Befriedigung ihrer Neugierde, wo erst noch in Frage gestellt ist, wenn Ich euch mitteilen würde, wo und wie dieser Mensch gestorben ist, ob sie selbes glauben oder nicht. Sei ruhig, Mein Kind, du bist nicht imstand noch hast du das Recht dazu Mir anzuraten, wie Ich die Menschen überzeugen soll. Da Ich jetzt durch direkte Mitteilung sie vom gänzlichen Verfall zu retten suche, dazu brauche Ich niemandes Hilfe, und umso weniger die von so schwachen Geschöpfen wie ihr es seid. Wenn Ich es gewollt hätte und es zum Besten für jemanden wäre, so wüssten die Verwandten schon längst den Tod und auch die Todesart, wo und wie dieser Mann aus der Welt gegangen ist. Nachdem Ich aber zu allem, was geschieht, stets Meine eigenen Gründe habe, warum Ich manches kundgebe und anderes wieder verborgen halte, so kümmere dich nicht darum; dass Wissen dessen hilft diesen Leuten nichts. Ich weiß, wo dieser Mensch war und wo er jetzt ist. Aus Meiner Hand und Meinen Augen kann er sich nicht entfernen. Das genüge euch, und wie Ich für alle sorge, so bleibt auch ihm Meine Gnade nicht vorenthalten; es genügt, dass er selbe beanspruchen will. Dieses diene dir zur Nachricht, lass nur die Schicksale anderer Meinen Händen über, und bekümmere dich vorderhand nur um dein eigenes Herz, damit selbes Mir wohlgefällig werde; folge Meinen Worten und Lehren, und du wirst bald das Kindische deiner Fragen selbst einsehen lernen. Geh zu Meinem Tisch, hör dort Mein Wort, und entferne dich nicht von diesem Tisch ohne den festen Vorsatz, alles auszuführen, was in deiner Macht steht, Mein würdiges Kind zu werden. Dies ist alles, was Ich von dir verlange, und auch von allen, die Mich lieben und suchen. Alles Übrige lass Mir über, strebe nur, Meiner Gnade stets würdiger zu werden, wozu Mein Segen dir nicht ermangeln soll. Amen.“

Quelle: "Wahrheit über Spiritismus", Neu-theosophische Schrift Nr. 41, Auszug aus der Kundgabe vom 3. April 1871



Ihnen vergeben

„Bei Mir in Meinem Reich herrscht ein schon längst festgestelltes Gesetz, dass jede Menschenseele von innen aus sich selbst bessern muss, um auf eine höhere Stufe zu gelangen. Wo die eigenen Kräfte nicht ausreichen, sucht eine solche geängstigte Seele bei Verwandten Hilfe, und da werden eben die nächsten Seelenverwandten in Anspruch genommen, das versteht sich von selbst. Der Verstorbene, der in den Gedanken seiner früheren auf Erden ihm Angehörigen lesen kann, sieht eben dort auch alle Gedanken und Seelenbewegungen, ob selbe für oder gegen ihn gestimmt sind. Er fühlt sich wohl irrtümlich glücklicher, wenn Herzen auf Erden sich noch seiner erinnern und für ihn beten. Er fühlt sich unglücklicher, wenn er im entgegengesetzten Fall sieht, wie gerade feindliche und unerbittliche Triebe, als Folgen seiner eigenen Fehler, dort Platz gegriffen haben. Das ist der Grund, warum eben der Gemahl deiner neuen Schwester glaubt, er könne nicht vorwärts kommen, ehe er gänzliche Verzeihung von Seiten seiner ehemaligen Ehehälfte erhalten hat, während doch nur seine eigene Erkenntnis des Besseren ihm vorwärts helfen kann. Dass das Beten für die Dahingegangenen nicht allein den Verstorbenen, sondern auch Meinem Vaterherzen wohl tut, mögt ihr ja wohl einsehen. Daher soll auch deine neue Schwester nur auch manchmal für ihn beten. Habe Ich Selbst ja für Meine Feinde gebetet und ihnen alles verziehen, so wird auch sie mit inbrünstigem Gebet ihre Seele zu Mir erheben können für den, der einst ihr so nahe gestanden ist.“

Quelle: "Wahrheit über Spiritismus", Neu-theosophische Schrift Nr. 41, Auszug aus der Kundgabe vom 17. April 1870


„Ja, betet für die Dahingegangenen, ob sie euch wohl oder weh getan haben. Was sie taten, taten sie unter dem Einfluss irriger Ansichten, irriger Auffassung des menschlichen Lebens und der irdischen Glücksgüter. Es war oft nicht ihre Schuld allein, es war auch die Schuld der seit ihrer Jugend eingesogenen irrigen Begriffe und Ideen. Und ihr, die ihr jetzt so stolz über die anderen urteilen wollt, seid denn ihr gar so frei von irrigen Begriffen, dass ihr schonungslos den Dahingegangenen flucht, und sie so an ihrem Aufschwung zu Mir, an ihrem Sich-Bessern hindert, seid denn ihr berechtigt die zu verdammen, weil sie nicht getan haben wie ihr es in eurer egoistischen Blindheit gewollt habt, damit ihr dann noch schlechter handeln könntet als sie selbst getan haben? Daher lasst ab von Rache- und Fluchgedanken! Segnet und betet für die Verstorbenen. Wenn sie fehlten, so taten sie ja nur, was auch ihr jetzt täglich tut, und wenn euch eure Fehler vergeben werden sollen, so vergebt ihr vorerst die der anderen, die schon längst das Resultat ihre Handelns aus Meiner Hand empfangen haben. Vergebt ihnen und betet zu Mir, dass auch Ich euch eure weltlichen Begierden nicht zu hoch anrechne, und kommt einst der Tag der Scheidung von dieser Erde für euch, dass dann auch ihr nicht so viel zu leiden haben mögt bis ihr die eingewurzelten bösen Gewohnheiten und Leidenschaften abgelegt habt. Wenn euch die Kraft fehlt, mit den Lebenden umzugehen wie einst Ich, so versucht es doch wenigstens mit denen, die nicht mehr auf eurem Erdball leben, und die jedes Gebet von euch mit Liebe aufnehmen werden, und das umso mehr, je weniger sie es, von eurer Seite betrachtet, verdient haben.“

Quelle: "Wahrheit über Spiritismus", Neu-theosophische Schrift Nr. 41, Auszug aus der Kundgabe vom 1. November 1871



Für sie beten

„Schon öfter habt ihr erfahren, dass bei Mitteilungen aus der Geisterwelt gewöhnlich das letzte Wort der Geister oder der dahingeschiedenen Menschen ist: Betet für mich! Nun, dieses Beten im Sinn der Geister genommen, sollte so sein, dass es denselben zum Nutzen gereicht. Nutzen aber, wie es die Geister verstehen, heißt nichts anderes, als dass es ihnen zum Fortschreiten oder zum Erlösen aus peinlichen Verhältnissen gereichen möge, welches ebenfalls nichts als Fortschritt ist. Aus diesem erhellt, dass Beten, so wie gewöhnlich gemeint, ein Anflehen Meiner Gnade allein nicht hilft. Denn Meine Gnade entziehe Ich ja so niemanden, wenn er sie braucht, oder Mich darum bittet. Da bedarf es keiner Fürbitte, denn das sind schon wieder menschlich schwache Begriffe von Meinem Ich und Meiner geistigen Regierung wenn ihr glaubt, es gehe bei Mir wie bei euch, wo bei den Großen und Mächtigen eine Protektion oder Fürsprache nötig ist, damit jemand seinen Zweck leichter erreiche. Diese Idee müsst ihr euch, als eine menschliche und schwache zugleich, aus dem Kopf schlagen, denn bei Mir ist es nicht nötig, dass jemand die Verhältnisse eines anderen in ein besseres Licht stelle zu Meiner besseren Einsicht. Denn Ich weiß und wusste lange voraus, was ein jeder nötig hat oder haben wird, besonders wenn er Meine Gesetze missachtend nach seinem Kopf und gemäß seinen niederen Leidenschaften und Begierden gehandelt hat, und dann die Folgen selbst tragen muss, da Ich nicht strafe, sondern ein jeder durch sein Gebaren sich selbst straft. Dass also nach dem Vorhergesagten ein Gebet für Geister nicht ein leeres Hersagen angewöhnter Formeln, sondern eher eine geistige Belehrung sein soll, mögt ihr aus Obigem ersehen. Denn nur letzteres hilft eigentlich, wenngleich oft selbst die Geister in ihren beschränkten Ansichten glauben, auch ein paar Rosenkränze herunter geplappert könnten sie um einen Schritt weiterbringen, was von ihrer Seite die falscheste Ansicht ist, und aus dem angelernten römisch-katholischen Kultus herstammt, welcher ihnen solches ungeschickte Zeug glauben machte. Es handelt sich nur darum, ihnen den Weg zu zeigen, welchen sie gehen sollen, und wenn sie euch um Gebete angehen, so ist dieses eigentlich der Drang, welcher mit anderen Worten nur sagen will: Lehrt mich beten! Und eben in diesem Wunsch könnt ihr ihnen helfen, wenn ihr im Gebet eigentlich ihnen den Weg zeigt, der zur Liebe, zum Vertrauen auf Mich führt. Habt ihr so ihnen beten gelernt, dann werden sie schon selbst ihren Gott, Herrn und Vater suchen, werden sich vor Ihm reuig niederwerfen und Gnade finden wie viele andere, die noch weit schlechter als sie, jedoch auch nur verlorene Söhne waren, und was mit solchen geschieht wisst ihr aus Meinem Leben selbst. So lehrt sie beten, zeigt ihnen den Weg, und das andere überlasst dann Mir, Der Ich zum rechten Zweck schon die rechten Mittel finden werde.“

Quelle: "Wahrheit über Spiritismus", Neu-theosophische Schrift Nr. 41, Auszug aus der Kundgabe vom 29. März 1875


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