Predigten des Herrn
Mit einer Predigt zu jedem Sonntag des Jahres führt uns der Herr Selbst durch das Kirchenjahr und erläutert uns verschiedene Bibelstellen aus den Evangelien ihrem inneren geistigen Sinn nach. Dabei erhalten wir nicht nur umfassende Aufschlüsse über die Geschehnisse während Seines Erdenwandels, Seine Lehre und Gleichnisreden, sondern auch tiefere Erkenntnisse über uns selbst und unsere Mission auf dieser Erde.
Mit dem Bezug auf die Zeit, in der wir nun leben, bietet Er uns Verhaltensregeln, deren Beachtung uns zum Ziel unseres Lebens – unsere Vereinigung mit Ihm – führen wird. Und indem Er uns den wahren Wert unseres Lebens erkennen lässt, schenkt Er uns desgleichen reichlichen Trost, herbe und bittere Vorkommnisse ihrem wahren Wert nach zu beurteilen und mit mehr Gelassenheit ertragen zu lernen.
Die in diesen Predigten liegenden Kostbarkeiten hoch schätzend mussten wir zwischenzeitlich leider feststellen, dass es in den nach der ursprünglichen Fassung von 1892 folgenden Auflagen zu sehr große Abweichungen gekommen ist, so dass in uns der Wunsch entstand, sie wieder in ihrer ursprünglichen Fassung herauszugeben.
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Im Nachwort zu diesen Predigten spricht der Herr nicht allein zu Gottfried Mayerhofer, sondern auch zu uns allen diese wunderbaren und wichtigen Worte:
"So sind nun diese 53 Predigten vollendet und ihr habt damit einen Schatz vor euch, den ihr, wenn ihr in gleich hoch schätzt, dennoch nicht ganz fassen könnt; denn in Meinen Worten liegt Unendliches, und auch ihr seid eurer persönlichen Eigentümlichkeit nach unendlich verschieden, wodurch denn auch die Auffassung und Deutung von euch verschieden ist, sodass sie, wenn auch oft gut und geistig, doch noch eine höhere zulässt.
Das Wort ist einem Samenkorn gleich, das wachsend stets Neues gebärt und aus einem Wunder das andere entwickelt. So ist auch dieses Buch bestimmt, euch Wunder über Wunder zu zeigen je mehr ihr in der Erkenntnis fortschreitet.
Nehmt am Sonntag die betreffende Predigt zur Hand, lest sie mit Bedacht und erwägt sie in eurem Herzen, so werdet ihr daraus vielen Nutzen ziehen, und nach den materiellen Arbeiten der Werktage den Sonntag als Ruhetag so feiern wie es Meiner und eurer würdig ist, besonders wenn ihr die dabei gefassten guten Vorsätze auch bei eurer darauf folgenden Werktätigkeit anwendet und so euer Leben danach einrichtet, d.h. euch immer mehr vergeistigt.
So wird Ruhe und Zufriedenheit in euer Herz fließen, und ihr werdet in manchen Fällen erleben, wie gerade die eine oder die andere Predigt aus Meinem Mund so recht den Umständen angemessen, in euch das geistige Gleichgewicht wiederhergestellt hat, das ihr vielleicht auf eine andere Art nicht erlangt haben würdet.
Der Mensch muss einen Trost haben. Die Welt mit ihren Ereignissen, die Verwicklungen im gesellschaftlichen und im Familienleben rauben ihm oft in einem Augenblick längst genährte Hoffnungen und lassen in ihm Enttäuschungen zurück. Wo soll nun der Mensch, von allen möglichen Leiden und Mühseligkeiten verfolgt, einen besseren Trost finden als eben in den Worten, die aus Meinem Mund kommen?
Seht, Meine Kinder, jeder Tag hat seine Sorgen, jede Woche bringt euch, wenigstens von außen, meist mehr Bitteres als Angenehmes; wo soll da das durch äußere Einflüsse halbgeknickte Blümchen des Vertrauens und der Liebe zu Mir eine bessere Stütze und einen stärkenderen Lebensstoff finden, als eben wieder in Meinem Wort durch diese Tröstungen eures liebenden Vaters, Der sie schon vor fast zweitausend Jahren für euch bestimmt hat?
Sie liegen nun zwar in der Bibel vor euch, aber kurzsichtig wie ihr seid erkennt ihr nicht, was aus ihren Worten hervorleuchtet. Darum habe Ich Mich herbeigelassen euch diesen Schleier lüften zu helfen und rufe euch dabei zu: Arme Kinder, was blickt ihr oft so trostlos in die Ferne, in den unendlichen blauen Äther hinein, wo der Himmel mit seinem Glanz und seinem Licht euch doch so nahe ist?
Nehmt diese Predigten zur Hand, lest vorher das dort angeführte Kapitel des Evangeliums in der Bibel nach, vertieft euch in den Sinn des angeführten Textes und ihr werdet bald gewahr werden, welche Helle und welche Wärme euch aus diesen Worten väterlicher Liebe entgegen strahlen wird. Fühlt ihr euch auch öfters getroffen, und erschreckt ihr auch manchmal vor eurem eigenen Inneren wenn ihr gewahrt werdet wie weit ihr noch von dem entfernt seid, was ihr schon lang zu sein glaubtet, so tröstet euch damit, dass jeder Fehler erst dann verbessert werden kann wenn man ihn erkannt hat.
Hat die Predigt an euch einen Fehler aufgedeckt, so dankt Mir, dass Ich euch zeigte, wo es euch fehlt und sucht diesen Fehler, den ihr früher oft nicht einmal für einen Fehler gehalten habt, nachher sorgfältigst zu vermeiden.
Stets werden diese hier niedergelegten Worte euch Ruhe und Trost schaffen, und wenn auch nicht immer augenblicklich, so werden sie doch oft den Anstoß geben und euch als Leitfaden dienen, wie beides gewonnen werden kann.
So sollen diese Predigten Stufen gleichen, die euch nach und nach Mir und Meinem Wort immer näher bringen und zu Mir erheben, eure Einsicht erweitern, euch lehren euch selbst zu erkennen, und sollen euch zeigen, was alles in Meinen zwei Geboten der Liebe enthalten ist.
Und nun du, Mein lieber Schreiber, der du mit Beharrlichkeit dieses Werk zu Ende geführt hast, und zwar nicht immer unter den günstigsten Verhältnissen, da manche äußerlichen und innerlichen Stürme dich manchmal aus dem Gleis gebracht haben, tröste dich! Wenn Ich dir auch Bitteres schickte, so war es eben deswegen, weil durch Herbes die beste Heilung erzielt wird.
Du wirst geheilt werden und durch das, was Ich durch deinen Stift schreiben ließ, werden auch andere der Heilung und der Erkenntnis ihrer selbst näher kommen. Du hast zwar unter bitteren Umständen geschrieben, aber es wird dir Segen daraus erwachsen, denn du hast damit anderen Hohes und Göttliches zugänglich gemacht, das ihnen ebenfalls Segen sowie Ruhe und Frieden in schweren Augenblicken bringen wird.
So hast du deine Aufgabe gelöst. – Das lebende und künftige Geschlecht wird in diesem Buch den Schlüssel finden, seine Mission und Bestimmung besser zu verstehen, wozu Ich allen Meinen väterlichen Segen geben will. Amen."
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Nr. | Sonntag | Thema | Bibelstelle |
Vorrede des Herrn | |||
Am 1. Adventssonntag | Die Zeichen der Zukunft | Luk. 21, 25-26 | |
Am 2. Adventssonntag | Die Anfrage des Johannes | Matth. 11 | |
Am 3. Adventssonntag | Das Zeugnis des Johannes | Joh. 1 | |
Am 4. Adventssonntag | Die Bußpredigt des Johannes | Luk. 3, 1-20 | |
Am Weihnachtstag | Die Geburt Jesu | Luk. 2, 1-14 | |
Am 1. Sonntag nach Weihnachten | Die Darstellung Jesu im Tempel | Luk. 2, 21-38 | |
Am 2. Sonntag nach Weihnachten | Der zwölfjährige Jesu im Tempel | Luk. 2, 41-52 | |
Am 3. Sonntag nach Weihnachten | Die Hochzeit zu Kana | Joh. 2, 1-11 | |
Am 4. Sonntag nach Weihnachten | Die Heilung eines Aussätzigen | Matth. 8, 1-13 | |
Am 5. Sonntag nach Weihnachten | Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg | Matth. 20, 1-16 | |
Am 6. Sonntag nach Weihnachten | Das Gleichnis vom Sämann und dem Samen | Luk. 8, 4-15 | |
Am 7. Sonntag nach Weihnachten | Die Heilung eines Blinden | Luk. 18, 35-43 | |
Am 1. Fastensonntag | Die Versuchung des Herrn | Matth. 4, 1-11 | |
Am 2. Fastensonntag | Die Verklärung Jesu | Matth. 17, 1-13 | |
Am 3. Fastensonntag | Die Austreibung eines Teufels | Luk. 11, 14-26 | |
Am 4. Fastensonntag | Die Speisung der Fünftausend | Joh. 6, 1-15 | |
Am 5. Fastensonntag | Der Juden Versuch, Jesus zu steinigen | Joh. 8, 59 | |
Am Palmsonntag | Der Einzug Jesu in Jerusalem | Matth. 21, 1-17 | |
Am Ostersonntag | Die Auferstehung Jesu | Mark. 16, 1-16 | |
Am 1. Sonntag nach Ostern | Die Erscheinung Jesu bei Seinen Jüngern | Joh. 20, 19-29 | |
Am 2. Sonntag nach Ostern | Vom guten Hirten | Joh.10,1-16+27-29 | |
Am 3. Sonntag nach Ostern | Die Vorbereitung auf den Heimgang des Herrn | Joh. 16, 16-22 | |
Am 4. Sonntag nach Ostern | Die Frage nach der ewigen Heimat | Joh. 16, 5-6 | |
Am 5. Sonntag nach Ostern | Die rechte Bitte | Joh. 16, 23 | |
Am Sonntag vor Pfingsten | Die Verheißung des Trösters | Joh. 15,26 + 16,7 | |
Am Pfingstsonntag | Der Herr und Seine Kinder | Joh. 14, 23 | |
Am Dreifaltigkeitssonntag | Der Auftrag des Herrn an Seine Jünger | Matth. 28, 18-20 | |
Am 2. Sonntag nach Pfingsten | Das Gleichnis vom großen Abendmahl | Luk. 14, 16-24 | |
Am 3. Sonntag nach Pfingsten | Die Gleichnisse vom verlorenen Schaf, Groschen, Sohn | Luk. 15 | |
Am 4. Sonntag nach Pfingsten | Der Fischzug des Petrus | Luk. 5, 1-11 | |
Am 5. Sonntag nach Pfingsten | Von der wahren Gerechtigkeit u. Haltung der Gebote | Matth. 5 | |
Am 6. Sonntag nach Pfingsten | Die Speisung der Viertausend | Mark. 8, 1-21 | |
Am 7. Sonntag nach Pfingsten | Von den falschen Propheten | Matth. 7, 15-27 | |
Am 8. Sonntag nach Pfingsten | Das Gleichnis vom ungerechten Haushalter | Luk.16,1-13+19-31 | |
Am 9. Sonntag nach Pfingsten | Die Trauer des Herrn über Jerusalem | Luk. 19, 41-44 | |
Am 10. Sonntag nach Pfingsten | Von der Erlangung des Reich Gottes | Luk. 18, 9-43 | |
Am 11. Sonntag nach Pfingsten | Die Heilung eines Taubstummen | Mark. 7, 32-37 | |
Am 12. Sonntag nach Pfingsten | Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter | Luk. 10, 25-37 | |
Am 13. Sonntag nach Pfingsten | Die Heilung der zehn Aussätzigen | Luk. 17, 5-19 | |
Am 14. Sonntag nach Pfingsten | Niemand kann zwei Herren dienen | Matth. 6, 24-34 | |
Am 15. Sonntag nach Pfingsten | Die Erweckung des Jünglings zu Naim | Luk. 7, 11-17 | |
Am 16. Sonntag nach Pfingsten | Die Heilung eines Wassersüchtigen | Luk. 14, 1-6 | |
Am 17. Sonntag nach Pfingsten | Die Frage nach dem größten Gebot | Matth. 22, 35-40 | |
Am 18. Sonntag nach Pfingsten | Die Heilung eines Gichtbrüchigen | Matth. 9, 1-8 | |
Am 19. Sonntag nach Pfingsten | Das Gleichnis von der königlichen Hochzeit | Matth. 22, 1-14 | |
Am 20. Sonntag nach Pfingsten | Die Heilung des Sohns eines Königlichen | Joh. 4, 47-53 | |
Am 21. Sonntag nach Pfingsten | Die Frage nach dem Größten im Himmelreich | Matth. 18, 1-35 | |
Am 22. Sonntag nach Pfingsten | Vom Zinsgroschen | Matth. 22, 15-22 | |
Am 23. Sonntag nach Pfingsten | Die Erweckung der Tochter des Jairus | Matth. 9, 18-26 | |
Am 24. Sonntag nach Pfingsten | Die Stillung des Sturms | Matth. 8, 23-27 | |
Am 25. Sonntag nach Pfingsten | Das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker | Matth. 13, 24-43 | |
Am 26. Sonntag nach Pfingsten | Die Gleichnisse vom Himmelreich | Matth. 13, 31-50 | |
Am 27. Sonntag nach Pfingsten | Die letzte Zeit | Matth. 24 | |
Nachwort des Herrn |
Die gesamten Predigten im Originaltext nach der Erstausgabe von 1892 in neuer Rechtschreibung | |
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