Gottfried Mayerhofer - Die göttlichen Eigenschaften - Gottfried Mayerhofer

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Werde Kind!

Von den sieben göttlichen Eigenschaften
und deren Zentrum, Liebe und Barmherzigkeit


am 7. Febr. 1875

Meine sieben Eigenschaften aber, die du nicht kennst, will Ich dir aufzählen, damit du Mich begreifen lernst soweit es dir möglich ist.
Sieh, Mein Kind, wenn jemand etwas vollbringen will, so muss doch dieser Tat ein Gedanke oder eine Ursache zu Grunde liegen, d.h. es muss ein Warum da sein. Nun als Ich die Welt, sei es Geister- oder Materie-Welt, erschuf, war Mein erster Grund die Haupteigenschaft Meines Ich's die Liebe.
Was ist aber die Liebe? – Sieh, die Liebe ist die Eigenschaft, woraus alles für andere und nichts oder sehr wenig für sich getan wird.
Ich, als unendlicher Gott, wollte gemäß Meinen Eigenschaften eine Mitteilung, ein mitfühlendes Reich haben, das mit Mir Meine Größe fühlt, und durch dieses Gefühl Mir Meine Liebe wieder ersetzt. Dieses ist die erste Haupteigenschaft aller Meiner Schöpfungen, aller Meiner Taten und Handlungen.
Damit aber die Liebe in ihrer unbegrenzten Sehnsucht stets Gutes zu tun nicht das Entgegengesetzte bewirkte, so musste als zweite Eigenschaft doch auch noch die Weisheit beigesellt werden, die die Liebe in geregelte Schranken weist, und so der Liebe zur Erhaltung dessen hilft was sie aus Liebe eben zum Leben berufen hat.
Die dritte Eigenschaft Meines Ichs war nachher die Fähigkeit das auch auszuführen was Ich als Liebe und Weisheit wollte, oder der allmächtige Wille, denn auch ihr habt Liebe und Weisheit nach menschlichem Maßstab, aber es fehlt die Kraft auch ausführen zu können was ihr wollt.
Die vierte Eigenschaft ist die Ordnung, nämlich damit alles auf seinen rechten Platz gestellt, eines Gottes würdig, nur einmal geschaffen, das Prinzip der Fortpflanzung in sich tragend,  fortwährend bestehen kann.
Sobald also dieser Wille vorhanden ist, so muss auch als Folge der feste Gedanke entstehen  gemäß der göttlichen Ordnung mit Beharrlichkeit durchzuführen was Liebe gedacht, Weisheit geregelt, Wille beschlossen und Ordnung festgestellt hatten; zu diesen kam also als fünfte Eigenschaft der unerschütterliche Ernst der Ausführung des Gedachten und Beschlossenen.
Die sechste Eigenschaft aber ist die Geduld, nämlich da Ich den Willen freigab, d.h. freie Wesen schuf, die von und aus sich selbst es bestimmen können, ob sie sich Mir nähern oder sich von Mir entfernen wollen, so musste Ich doch notwendig bei etwaigen Verirrungen Geduld haben, denn ohne diese hätte Ich wohl schon längst das ganze geschaffene Materiereich aufgelöst.
Die Geduld aber ist die Basis des siebten Geistes, nämlich der Barmherzigkeit, wo Verzeihung statt Strafe der Hauptgrund alles Handelns ist. Denn was hilft Liebe, Weisheit, Wille, Ernst, Ordnung, Geduld ohne Barmherzigkeit, die statt strengen Richteramts alles auf die festgesetzten Wege zurückzurufen, jede unvorhergesehene Einwirkung als Milderungsgrund ansehend, nicht der Ordnung strenge Forderung sondern der Liebe sanftes Trostwort als Grund aller Handlungen in Anwendung bringt.
Diesen sieben Eigenschaften entsprechen geistig eure inneren Organe. Und als Ich diese Gesetze als Fundamentalgesetze in Meinem Welten- und Geisterreich feststellte, wollte Ich eben erst noch aus Liebe und aus Barmherzigkeit den größten Beweis geben, dass das was Ich befohlen habe auch ausführbar sei, und so unterzog Ich Mich, Meine Wesenheit teilend, der Mission als Mensch auf eure Erde herabzusteigen, alle menschlichen Tugenden und Leidenschaften annehmend, selbe bekämpfend, und selbst in die ärmsten Verhältnisse eintretend, die geistig Würde des menschlichen Geistes hochhaltend, sogar den schmachvollsten Menschentod zu erleiden, damit Menschen und Geister den siebten Geist der Barmherzigkeit in seiner ganzen Größe erkennen sollten, was durch ihn möglich ist, und wie er eben alle anderen Eigenschaften in sich schließt.
Denn wo keine Liebe obwaltet ist keine Barmherzigkeit möglich; wo die Handlungen, überlegt oder unüberlegt, nicht durch Weisheit beurteilt in ihr wahres Licht gestellt werden ist weder eine Ordnung, noch Ernst, noch Geduld mit den Fehlenden möglich. Und so vollführte Ich aus Liebe zu Meinen geschaffenen, Meinem Ebenbild ähnlichen, Wesen, was nur ein Gott konnte, und was als ewiges Ideal für alle Menschen dastehen wird, wie sie ihre eigene geistige Würde erlangen und behaupten können, um einst Meine Kinder genannt zu werden.


Quelle: Liebe, das Grundgesetz alles Lebens, Sammlung neu-theosophischer Schriften Nr. 38, S. 95


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