KRANKHEIT UND HEILUNG
Weiteres zum Magnetismus
„Schon in einem früheren Diktat habe Ich euch gesagt, was eigentlich Magnetismus ist, nämlich Mein Wille. Allein der Magnetismus ist eine Kraft, die ihr auch in den Metallen und Steinen antrefft und die auch in den Tieren und endlich im menschlichen Organismus ebenfalls sich kundgibt. Es handelt sich nur darum, was ist denn eigentlich dieser Magnetismus in den Mineralien und im Eisen? Ferner, was ist derjenige in den Tieren? Und welcher Unterschied ist in all diesen gegenüber dem Magnetismus, der auch im menschlichen Körper und endlich in der Seele des Menschen selbst ist?
Nun, um dieses alles zu erörtern, müssen wir zunächst mit dem ersten Begriff dieser Kraft anfangen, wie sie im Mineralreich euch ansichtig wird.
Die magnetische Kraft ist, soweit ihr sie kennt, eine anziehende, welche nur Gleiches anzieht, wie das magnetisierte Eisen nur Eisen anzieht; auch andere Dinge gibt es, die magnetische Kräfte äußern, aber nicht gerade Eisen, sondern auch andere Dinge anziehen, wie ihr oft spielend gesehen habt, dass zum Beispiel Siegellack, ein wenig gerieben, auch Papierstückchen anzog; ebenso Bernstein sowie alle Harzarten haben diese Eigenschaft.
Nun, diese Eigenschaft des Anziehens, welches ihr im kleinen mit dem Magnetstein oder bestrichenen Eisen und mit der Magnetnadel seht, welche eine stete Richtung nach Norden zeigt, bis da, wo sie auf einem gewissen Punkt angekommen, statt nach Norden den Punkt ihres Strebens als in der Erde selbst andeutet. Dieses Andeuten allein beweist euch, dass diese Kraft, welche ihr mineralen Magnetismus heißt, in der Erde ihren Sitz hat; und eben nachdem sie bloß eine anziehende und nicht eine zurückstoßende ist, so ist sie als Attraktionskraft eigentlich das einzige Element, das die ganze Erde samt ihrer Atmosphäre zu einem Ganzen verbindet. Diese Kraft ist wohl, wie Ich es einst sagte, nur Mein Wille; allein die materielle Äußerung des Magnetismus ist nicht mehr als Mein direkter Wille, sondern nur als eine seiner vielfältigen Ideen anzusehen.
Die magnetische Kraft, welche die Magnetnadel nach Norden zieht, ist ein Zeuge des großen Stroms, der alles durchweht und alles zum Zusammenwirken zwingt; darin liegt der große Zweck verborgen, wo jedes Einzelne als Teil des Ganzen nur einem Zug folgen muss; ihr nennt es den Zug der Schwere, und Ich nenne es den vollgewichtigen Zug der Liebe.
Was bei der ganzen Erde ohne Bewusstsein geschieht, wo alles fest aneinandergeschlossen seinen großen Zweck vollführen muss, das ist schon nicht mehr so gefestet im Tierreich, wo es freier auftritt und nur einzelnen, dem einen oder anderen Tier zu seinem eigenen Aufbau nötig ist; es ist da die erste stumme und strenge Kraft gelockert und verfeinert in Bezug auf das Wirken des einen auf das andere.
Nachdem aber die Tiere stufenweise aufwärts gehen und ihre magnetischen Eigenheiten sich stets verfeinern, so gelangen sie auch endlich als letzte Stufe zum Menschen, der ebenfalls eine magnetisch anziehende Kraft besitzt, welche jedoch ausgebreiteter und weitreichender ist als die der Tiere und des Mineralreichs.
Der Mensch hat nämlich ebenfalls ein von seinem Körper ausgehendes magnetisches Fluidum, und hat nebenbei aber auch noch ein von seiner Seele hergeleitetes höheres oder eigentlich von Mir stammendes Erbteil, mit welchem er, wenn er es zu benutzen wüsste, Mir gleich schaffen und walten könnte. Sein körperliches Fluidum oder die willenlos ausströmende Kraft, die er jedoch durch seinen Willen noch mehr aus seinem Körper treiben und dorthin richten kann wohin er will, diese Kraft ist ebenfalls die nämliche, welche, wie sie bei der Erde alles fest zusammenhält, auch seinen Körper zu einem Ganzen gestaltet, in seinen Adern rollt und sogar seine äußerste geistige Sphäre ausmacht. Diese Macht oder Kraft kann er als freies Wesen gebrauchen wie er will, entweder zum Guten oder zum Schlechten.
In jetziger Zeit ist schon viel von den Eigenschaften dieser allgemeinen Naturkraft entdeckt worden, und einzelnen ließ Ich es angedeihen, dass sie mit dieser Kraft zum Besten der kranken Menschheit heilend auftreten konnten. Jedoch über dieser Kraft und allen früher angeführten untergeordneten Stufen steht noch eine höhere, und dies ist die Kraft, die direkt vom Geist, von Mir Selbst kommt, und die vom gewöhnlichen magnetischen Einwirken so weit verschieden ist wie augenscheinlich Geist und Materie.
Diese Kraft als Ausfluss Meines Geistes ist ebenfalls das Band, das alles zusammenhält, was geistig oder Mir gleich ist, jedoch aber mit dem Unterschied, dass, während die Natur ihre verschiedenen Elemente mit Zwang zusammengefügt hat, beim Menschen und seinem geistigen Verband mit anderen höheren Wesen und Mir Selbst nur ein zartes Band, das Band der Liebe, um alles gezogen ist, das, statt durch strenge Gesetze, nur durch Liebe wirken soll.
Wenn also jemand einen anderen, sei es Bruder oder Schwester, seinen natürlich-magnetischen Strom fühlen lässt, so wirkt bloß das Seelisch-Körperliche auf das Entsprechende im anderen Körper, es legt die Nerven des Magnetisierten bloß, erleichtert ihm die Last des Körpers und lockert seine Bande; darum auch der Magnetisierte im Hellschlaf Dinge sieht und spricht, die der Magnetisierende vielleicht gar nicht kennt.
Sobald aber der geistige Magnetismus eintritt, der Mein Wille, Meine Kraft und Mein Segen ist, so ist es möglich, dass nicht nur allein der Magnetisierte, sondern auch der Magnetisierende, beide gleiche Wonne, gleiche Seligkeiten genießen können, denn sie haben durch dieses geistige Band der Liebe, das sich bei dieser Verbindung um ihre Herzen schlingt, gleiche Seligkeiten aufgedeckt, welche ihr einst, fällt die schwere Hülle ab, dauernd genießen werdet.
Begreift ihr jetzt den großen Unterschied zwischen den verschiedenen Wesenheiten des Magnetisierens, begreift ihr den Unterschied, wo einerseits nur mehr rohe, ungeläuterte Gewalten ihren Einfluss ausüben, und wo reine Himmelsluft andererseits weht, wo nicht der Zwang des Muss eines Magnetiseurs den anderen zwingt, seinem Willen zu folgen, sondern wo beide vereint den Hochgenuss schwach verschmecken werden, welcher jeden Gereiften in Meinem Reich einst erwarten wird.
Der erstere Magnetismus ist eine Ausgabe eures Lebenskapitals, der zweite eine Einnahme eures himmlischen Erbteils.
Befleißigt euch daher, wenn ihr je die Hand ausstreckt zum Magnetisieren, nicht bloß die körperlich-seelische Kraft aus euch strömen zu lassen, sondern vergeistigt und läutert sie durch den Gedanken an Mich, an Meine Worte, an Meine Liebe, und ihr werdet, statt nur andere zu erhöhen, zuerst selbst erhoben werden, diese Empfindung sodann dem anderen mitteilen, mit ihm mitfühlen, und so gleiche Genüsse der einst zu erwartenden Seligkeiten haben.
Ich sagte im Anfang, der Magnetismus ist das Band, das alles zusammenzieht, verbindet, und so den Bestand des Erscheinlich-Materiellen ausmacht; ebenso ist der geistige Magnetismus das ewige Band, das Mich mit Meinen Geistern und mit Meinen Kindern auf ewig verbinden soll, damit wir einst alle als Eines ebenfalls so zusammengeschmiegt durch Liebe sein mögen, wie es jetzt eure kompakte Erde und alle anderen Erdkörper durch Zwang sind.
Dieser magnetische Zug der Liebe zog euch zu Mir und Mich zu euch; lasst ihn stets walten, und es wird euch nicht an Hochgenüssen einer jetzt nie zu ahnenden Seligkeit fehlen, und Ich werde auch dabei mehr und mehr die Freude haben, euch Mir näher und näher zu ziehen, bis der immerwährende Zug euch Meinem Vaterherzen ganz genähert hat, wie Ich es gern möchte, und wozu Ich euch alle Mittel angedeihen lassen will, dass ihr dieses erreichen könnt. Amen.“
Quelle: „Schöpfungsgeheimnisse“, Kundgabe v. 22. Oktober 1870 (Kap.2)
„Schon früher gab Ich euch ein Wort über Magnetismus, was er ist, und wie, will man heilend auf andere einwirken, derselbe benutzt werden muss.
Allein, da noch immer irrige Ideen unter euch herrschen und auch bei anderen, die eben nicht diese Quelle Meiner direkten Mitteilung haben wie ihr, noch falschere Begriffe im Gang sind, so will Ich euch wieder ein neues erläuterndes Wort geben, damit doch endlich einmal Licht, ja ganz Licht in dieser Sache in euch werde, zudem Ich einigen aus euch sogar diese Gabe, d.h. Anwendung des Magnetismus mittels Meines Segens als Universalmittel verliehen habe, welche Gabe, wenn sie gleich von Meinen Magnetiseuren verstanden, doch von den Magnetisierten nicht ganz in ihrer Tragweite aufgefasst wird, wo, wäre es der Fall, die Heilung geschwinder und leichter vor sich ginge.
Nun, um allen diesen Zweifeln über Wirkung und Ursache dabei ein Ende zu machen, und für euch und die zukünftigen Leser dieser Meiner Worte den fraglichen Gegenstand zu erschöpfen soweit ihr Menschen denselben begreifen könnt, so soll auch dieses Wort ein bleibendes Denkmal Meiner Liebe und Gnade werden, ein Denkmal dieser beiden Eigenschaften Meines göttlichen Ichs, welche fortwährend auf euch herniederströmen, ob ihr darum fleht oder nicht. So hört also:
Wie Ich es bei allen Meinen Worten mache, so soll auch bei diesem verfahren werden; Ich beginne mit der Analysierung der Wurzel und fahre dann fort im Erklären bis zur praktischen Anwendung desselben. Ich will damit euch denken lernen, da ihr euch doch als denkende Wesen betitelt, so sollt ihr doch wenigstens diesen Namen nicht zum Schein tragen, sondern ihn auch wirklich verdienen.
Nun seht, Magnetismus ist euch als eine Kraft bekannt, welche dem Auge zwar nicht sichtbar, doch dem Gefühl fühlbar sein kann; Magnetismus ist also etwas was da ist, denn ihr seht seine Wirkung. Nun, um dieser Kraft etwas näher auf die Spur zu kommen, so müssen wir dieses unsichtbare Etwas näher bezeichnen, und hierzu noch tiefer eindringen, und bei dieser Forschung erst erfahren, was Magnetismus ist, wie er sich äußert, und zu was er zu gebrauchen ist.
In einem früheren Wort sagte Ich euch, Magnetismus ist Mein Wille. Nun, was will das heißen? Das will heißen, dass als Mein Wille die materielle Welt erschuf, so gab er jedem Ding eine ihm angemessene Kraft, erstens zur Selbsterhaltung, und zweitens zum Widerstand gegen Einflüsse von anderen Elementen oder Stoffen, welche seine Zerstörung befördern können, wollen oder müssen. Um nun dieser Zerstörung zu widerstehen, solange ein geschaffenes Ding sich selbst erst ausbilden muss um einer höheren Stufe würdig zu sein, ist diese Kraft die erhaltende, sie ist seine Lebenskraft.
Magnetismus ist also eigentlich im weiteren Sinne die Lebenskraft, welche alles im Ganzen und Einzelnen erhält. Dieses Erhalten geht durch alle Räume der großen Schöpfung durch, ist das Band, welches alles aneinander bindet, ist der Faktor, welcher alles zur Entwicklung, zur Weiterbildung, zur Zerstörung treibt, um auf dem Zerstörten Neues zu bilden.
Den Magnetismus habt ihr in mineralischen, in animalischen und in animaischen [animal-isch von animal, das Tier, wo nur mehr der Nervengeist agiert; anima-isch von anima, die Seele, wo die Seelensubstanz wirkt] abgeteilt.
Den mineralischen kennt ihr durch den Einfluss der magnetischen Strömungen, durch eure Magnetnadel, welche auch durch deren Benutzung bei der Schifffahrt die Völker näher aneinander geführt hat, so dass ihr Herren auch der unwirtlichen Fläche des großen Weltmeers geworden seid.
Den animalischen Magnetismus bemerkt ihr durch Einfluss lebender Wesen auf andere, und durch die Einwirkung der menschlichen Willenskraft auf andere Menschen, wo dann schon der animalische mit dem animaischen Magnetismus seine Wirkung äußert.
Nun, über allen diesen Einwirkungen steht noch die Macht mittelst Gebet, die vorher angeführten verschiedenen Arten von Magnetismus zu verstärken, zu benutzen, und so der Menschheit dienlich zu sein.
Wie Ich euch oben gesagt habe, liegt in jedem Ding eine gewisse Quantität von Lebenskraft, welche zur Erhaltung des geschaffenen Gegenstands und zu seiner Ausbildung für eine höhere Stufe dient. Nun diese Lebenskraft steht in beständiger Wechselwirkung mit den Gegenständen, mit welchen ein geschaffenes Ding in Berührung kommt, sei es durch Kontakt, sei es nur durch Vermischung ihrer Atmosphären oder Dunstkreise, welche einem jeden Ding seine letzte aber geistige Umhüllung ist.
Sobald also ein Gegenstand mit einem anderen zusammenkommt, so entsteht der Prozess des Austauschs wechselseitiger Lebenskräfte, jeder Gegenstand gibt dem anderen von dem in sich habenden auch oft Überflüssigen ab, und empfängt von anderen das, was er sich assimilieren oder aneignen kann.
Besonders bei Krankheiten ist diese Einwirkung am meisten fühlbar, denn, vorausgestellt was ist Krankheit, so folgt die Antwort, Krankheit ist der Zustand, in welchem diese Lebenskraft in ihrem Entwicklungsprozess gestört ist, wo selbe gleichsam auf einige Zeit aus dem harmonischen Verband mit ihrer sie umgebenden Welt heraustritt, und so dann das Unregelmäßige auch durch Symptome oder äußere Anzeichen sich kund gibt.
Was tut nun eine Arznei oder ein Heilmittel? Es gibt dem kranken Organismus von seiner Lebenskraft etwas ab, erregt entweder die nachgelassene Tätigkeit einzelner Organe, um ihnen das zu verschaffen was ihnen mangelt, oder es führt direkt in den Körper die Elemente ein, welche dem kranken Körper abgehen, und nun durch Wechseltausch die Gesundheit wiederherstellen.
Was nun bei der materiellen, körperlichen Welt in jedem lebenden Organismus hervorgebracht wird, das geschieht auch auf einer höheren Stufe, auf der geistigen oder Seelensphäre, wo lebende Körper wieder auf lebende einwirken.
Die lebenden Körper haben, wie auch die materiellen gröberen, eine Lebenskraft zu ihrem eigenen Bestand, zu ihrer eigenen Entwicklung, und indem diese geistige Entwicklung im verkehrten Verhältnis mit der körperlichen steht, so ist die Zerstörung des Materiellen der Fortschritt des geistigen Lebens.
Bei Berührung von lebenden Wesen geschieht also, wie früher bei der anorganischen Natur gezeigt, der nämliche Prozess des Austauschs von Lebenspartikeln, den kein Wesen verhindern kann, und der deshalb ohne Wissen und Wollen unwillkürlich vor sich geht.
Will nun ein Mensch z.B. besonders auf einen anderen einwirken, so besitzt er in seiner Seele, als Herrin des Körpers oder der sie umkleidenden Hülle die Macht, diese Lebenskraft mehr oder weniger aus sich ausströmen zu lassen; der Mensch wirkt also dadurch, eben weil er will, mehr auf fremde Organismen ein, und kann durch diese Einwirkung Leidenden behilflich sein, indem er ihre gestörten Gesundheitsverhältnisse auf diese Art regeln oder wenigstens den Impuls dazu geben will.
Nun, was aber die letzte Art des Magnetisierens betrifft, wenn Mein Segen als höchste Willens- oder Lebenskraft erfleht wird, so hat dieses wieder ein ganz anderes Bewandtnis, und eben hier ist es, wo bei euch so irrige Ideen herrschen, wegen welcher Ich dieses alles voraus schicken musste, damit ihr in dieser Schlussbetrachtung klar seht.
Ich habe euch gesagt, wie die individuelle Lebenskraft des einzelnen auf andere einwirken kann; beim Anflehen Meines Segens wird aber eigentlich nicht Meine Macht mit dieser Willenskraft verbunden oder letztere dadurch verstärkt, denn Ich sende ja, ohne dass ihr es wollt, Ströme der Gnade bei jedem Atemzug von Meinen Himmeln danieder. Um euch also zu helfen, bräuchte Ich keinen Magnetiseur noch seine Willenskraft, denn die Meine genügte für euch alle; allein es ist ein anderes geistiges Resultat, welches Ich bei dieser Art von Magnetismus erstreben will, entweder das Vertrauen Meines Magnetiseurs zu Mir zu verstärken, und dann eben wegen dem günstigen Resultat seines magnetischen Wirkens für sich und für andere zu Meinem Zweck zu handeln, oder, wenn der Leidende von dem Akt dieser Magnetisierung unterrichtet ist, um eben durch solchen Gnadenakt auch seine Seele für Mich zu gewinnen, denn bei Auflegung einer Binde, gesegnet durch Meine Macht, durchströmt den Leidenden immer ein höheres, geistigeres Vehikel als das des gewöhnlichen animaischen Magnetismus, und mit je mehr Ergebung in Meinen Willen diese Handlung geschieht, mit je höherer Begeisterung diese Kraft gegeben und empfangen wird, desto größer und mächtiger ist die Wirkung davon, denn es befähigt die beiden Seelen, des Heilenden und geheilt werden Wollenden, zu intensiverer Aufnahme Meines Segens und Meiner Gnade, die ohne diese gehobene Stimmung wohl auch auf sie herabgeströmt, aber spurlos an ihnen abgegleitet wäre, und keinen wesentlichen Unterschied hervorgebracht hätte.
Wenn Ich aber jemandem eine solche Magnetisierung anrate, so muss der Kranke oder der Heilende nicht glauben, es sei bloß Mein Wort nötig, wie es einst beim Hauptmann von Kapernaum war, der sprach, Herr, sprich nur ein Wort und mein Knecht wird gesund. Das waren dort andere Zeiten und andere Umstände, welche hier nicht in Anbetracht gezogen werden können. Dort, als Herr der Schöpfung, beschleunigte Ich oft bei Meiner Willenskraft die wechselseitige Wirkung der Lebenskräfte, aber jetzt will Ich es lieber auf andere Weise bewerkstelligt sehen, jetzt rufe Ich euch zu: Helft ihr euch selbst, und dann helfe Ich euch auch! Wenn ein Mensch einsieht und begreift, dass sein Krankheitszustand von der falschen Art und Weise zu leben abhängt wo er gegen Meine Naturgesetze sündigt, so kann er nicht von Mir verlangen, dass Ich einmal festgestellte Gesetze wegen ihm abändere. Er muss von einem Gott eine andere Idee haben als von einem Menschen, denn der Mensch kann fehlen, kann sich irren, und ebendeswegen von seinen den anderen vorgeschriebenen Gesetzen abgehen, sie umgehen oder gar aufheben, das kann aber Ich als Gott, als höchstes Wesen nicht; bei Mir ist alles vollkommen, vom Beginn der Existenz der Dinge bis in Ewigkeit. Ich kann höchstens dahin wirken, dass vergrößerte Lebenstätigkeit zu schnelleren Resultaten führe, aber den von Mir festgestellten Grundprinzipien zuwiderhandeln kann Ich nicht.
Fehlt also der Mensch aus Schwachheit gegen seine körperlichen Gelüste, so muss er dort sich selbst zuerst bekämpfen, und dort sein Möglichstes tun; sehe Ich diesen Willen, dann beschleunige Ich durch Einfluss der Lebenskraft eines anderen mit Meinem Willen auf ein dazu bereitetes empfängliches Gemüt die Ausscheidung feindlicher Stoffe; aber fortleben wollen, nichts sich versagen, nichts von der gewöhnlichen Lebensweise aufopfern wollen, und durch Magnetismus und Meine Willenskraft gesund werden wollen, das ist eine Unmöglichkeit.
Deswegen ihr alle, die ihr zu Mir um Hilfe ruft, und das meist erst dann, wenn die Menschen euch nicht mehr helfen können, bedenkt Meine Worte wohl: Zuerst müsst ihr euch selbst helfen, euren Körper von fremden Stoffen reinigen, damit auch die Seele mehr auf denselben einwirken kann, und sie sich nicht passiv halten und ruhig zusehen muss, wie fremde Einflüsse das ihr anvertraute Kleid (den Leib) vor der Zeit zerstören, und sie dann wie eine Frühgeburt dort halbreif oder ganz unreif ankommt, wo man nur als eine auf dem Lebensbaum des irdischen Daseins ausgereifte Frucht fortschreiten kann.
Bedenkt, dass Mein Segen nur dort Kraft besitzt, wo der Boden dafür zur Aufnahme bereitet ist.
Fangt also ihr zuerst an, den Mist auszumerzen, den ihr in euren Körpern vielleicht schon seit Jahren angehäuft habt, und dann, wenn dieses hinweg geschafft, wird Mein Segen seine rechte Wirkung haben.
Will jemand den reinen Strahl des Sonnenlichts genießen, so muss er seine Fenstergläser erst vom Schmutz reinigen, damit dieses Licht rein und unverfälscht wie es aus Meiner Hand auf eure Erde gesendet wird in sein Zimmer gelangen kann. Aus diesem reinen Licht quillt dann die Wärme, die Liebe, das Wohlbehagen, das freudige Bewusstsein recht gehandelt zu haben, das alles getan zu haben was dem Menschen als Mensch obliegt, und dann kann getrost der Magnetiseur seine Hand ausstrecken, dem Kranken eine magnetisierte Binde umlegen, oder desgleichen Wasser geben, zwar mit seiner Lebenskraft geschwängert, aber auch den Segen seines Heiligen Vaters in sich tragend, und so wie das gereinigte Fensterglas ist dann das gereinigte Herz eines Leidenden nicht mehr hinderlich, diese Seelen-Geistes-Strahlen der göttlichen Lebenskraft bis an den Ort ihrer Bestimmung durchzulassen, und so die Gesundheit des Körpers vereint mit der der Seele herzustellen.
So muss magnetisiert, so muss der Magnetismus gegeben, so empfangen werden. Himmelskost kann nur dort wirken, wo der Himmel schon besteht; ist das menschliche Herz ein Himmel geworden, so erwärmt, belebt und kräftigt der eingehende Strahl Meiner Gnade und Liebe Geist, Seele und Körper, und bereitet alle drei ein tüchtiges Aufnahmeorgan für Meinen Segen, Meine Gnade und Meine Worte zu sein.
Wo Ich mit magnetisiere, dort muss geistig manipuliert werden, dort muss alles Weltliche hinweg geschafft und nur geistig geschaffen und geheilt von Innen nach Außen, vom Geist auf die Seele, und von dieser erst auf den Körper gewirkt werden.
Gott ist ein Geist, wer Ihn anbeten will, muss Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das sagte Ich einst und es ist immer und ewig wahr, solange ihr Meinen Einfluss nicht in geistiger Hinsicht nehmt ist er nicht fruchtbringend, und dann erst wenn ihr mehr Geist als Körper, mehr bei Mir als bei der Welt seid, nur dann wird Meine gesegnete magnetische Kur Wunder wirken, die aber ihr selbst wirkt, nicht Ich, denn Meine Gnade war ja stets bei euch, und ohne Meine Liebe existiertet ihr ja nicht mehr; Ich goss dieselbe auf euch aus, aber in euer Herz drang sie nicht ein, ihr wart ihrer nicht bewusst; ist aber euer Herz Meines Einflusses sich bewusst, dann ist auch die Wirkung Meiner Gnade eine andere, eine erhöhte, die in kurzer Zeit bewirkt, was sonst in längeren Zeiträumen erst geschehen wäre. Daher bedenkt dieses Wort wohl, wer geheilt werden will, muss zuerst Hand an sich und seine verkehrten Gewohnheiten legen; dann komme erst Ich mit Meinem Segen und mit Meiner Gnade dazu. Amen.“
Quelle: „Heil-, Diät- und Lebenslehrwinke“, Neu-theosophische Schrift Nr.48, Kundgabe v. 8. Februar 1872
Winke für Heilsuchende
„Deine Schwester in ihrer Herzensangst geht dich an, du solltest sie durch ein paar magnetische Striche dahin bringen, dass sie mehr Zuversicht auf ihre eigenen Kräfte bekäme. Nun, und du bittest Mich darum mit der Frage, was in diesem Fall geschehen soll. Ich will also, um jedem seine Zweifel und seine Hoffnungen auf eine gerechte Art zu lösen, den Vermittler, den Heiland und den Magnetiseur Selbst machen, denn ohne Meine Hand, ohne Meine Hilfe ist dein Handausstrecken ja so nur ein animalisches Beeinflussen, und kein seelisch-geistiges, welches durch Mich erst höher potenziert die gewünschte Wirkung bei deiner Schwester hervorbringen würde.
Also zur Sache. Ich frage deine Schwester bloß, hat sie denn nie gefühlt, dass das Gebet zu Mir Trost, Stärke, Seligkeit und Wonnegefühl gibt, wenn das Gebet so ganz aus dem Grund des Herzens an Mich gerichtet ist? Und wer bereitet denn dieses Gefühl? sieh, das bin Ich, durch Mein stärkendes Einfließen in die wunde Seele. Wo ist eine magnetische Kraft, die in ihrer Wirkung mit diesem Seligkeitsgefühl zu vergleichen wäre? Deine Schwester soll es versuchen, und soll zu Mir, zu ihrem Vater, ihr Herz in tiefster Demut erheben, soll Mir ihre Leiden und Sorgen vortragen, soll vor Meinem Thron zusammensinken in den Staub der Nichtigkeit, und wenn sie dann daliegt ohnmächtig, zerknirscht, und nur alles Mir überlassend, wenn sie sich bis auf den kleinsten Punkt gedemütigt hat, dann werde Ich sie erheben, denn in ihrer tiefsten Demut ist sie Mir gerade am nächsten, dann werde Ich in sie den Trost, die Liebe und Geistesstärke einfließen lassen, um ihre vermeintlichen Misshelligkeiten erstens nicht so schwarz anzusehen, und zweitens um selbe auch leichter ertragen zu können.
Meine Liebe ist der große Magnetismus, der alles anzieht und nichts von sich stößt. Wer sich in dessen Bereich begibt, kann nur gewinnen aber nicht verlieren.
Daher raffe sie sich auf, zu Mir, ihrem Vater, den Blick zu erheben, Ich als Vater stoße kein Kind zurück, das flehend Mir sich naht, und um so weniger, wenn sein Herz ein Altar der Liebe geworden ist, wo das ewige Feuer dieser Meiner göttlichen Eigenschaften brennt, den ganzen Menschen durchleuchtet, und auch den Körper sogar mit Seligkeit erwärmt.
Also diesen Magnetismus suche deine Schwester, und er wird ihr mehr Früchte tragen als wenn du deine Hand ausstrecktest, wo gemäß deiner persönlich-geistigen Erhebung die Wirkung wohl vorhanden wäre, aber nicht in Vergleich zu bringen ist mit derjenigen, wenn Ich Mein Vaterherz als Lohn einer kindlichen Ergebung in Meinen Willen dargebe. Amen.“
Quelle: „Liebe, das Grundgesetz alles Lebens“, Neu-theosophische Schrift Nr.38, Kundgabe v. 4. Februar 1871
„Wieder eine geistig und körperlich kranke Seele fragt durch dich bei Mir an, und möchte sogar, dass Ich es ihr schriftlich gebe, dass die von dir angegebene Heilart die richtige, und dass durch dieselbe auch das gewünschte Resultat herbeigeführt wird. Um diesem Kind doch zuvor etwas seine geistigen Augen zu öffnen über welche es noch eine sehr dicke Binde trägt, so muss Ich ihr Inneres ihr vorhalten, damit sie einsieht, das Ich nicht wie sie blind, sondern nur zu sehend bin.
Es wird ihr vielleicht manches in diesen Zeilen nicht angenehm sein, aber wahr ist es deswegen doch, und umso mehr, weil Ich es sage.
Nun sieh, Mein liebes Kind, du hast eine kleine Unpässlichkeit, die dich sehr bekümmert, und wegen welcher du schon die ganze Welt um Rat gefragt hast. Jetzt ist dir auch zu Ohren gekommen von einem geistigen Heilungsprozess, und nachdem du alle allopathischen und homöopathischen, ja selbst Meine Sonnenmittel versucht, und nirgends ein befriedigendes Resultat gefunden hast, so willst du auch dieses letzte geistige Heilverfahren versuchen mit der Idee, wenn’s nicht hilft, so schadet’s nicht. Du betrachtest es nur als eine von den vielen anderen gewöhnlichen Manipulationen des Magnetismus, möchtest nebenbei gleichsam ein ausgestelltes Zeugnis haben, dass dieses Mittel helfen muss. Um nun auf diesen deinen Grundgedanken entsprechend zu antworten, muss Ich dir vorerst sagen, dass Ich recht wohl weiß, warum du jetzt von diesem Übel befreit sein möchtest; denn die Zeit drängt, es naht sich der Augenblick, wo du mit vollen Segeln in die Freuden der Welt und des Ehestandes hineinsteuern willst, und wegen diesen deinen so materiellen und weltlichen Wünschen soll Ich, der Schöpfer und Herr einer Unendlichkeit Mich dir hingeben, und sogar dir noch schriftlich bezeugen, dass du mit diesem Mittel von deinem Übel befreit wirst, das dir schon lange lästig und jetzt noch unangenehmer ist. Sieh, du willst von Mir etwas vernehmlich hören, und achtest doch auf die Stimme in deinem Inneren nicht, die Stimme, die ihr Menschen Gewissen nennt. Was sagt dir denn dieses Gewissen oft? Sagte es dir nicht mehrmals, treibe die Religion nicht so materiell, gedenke, dass Gott ein Geist ist, und auch nur geistig verehrt und geliebt, und Seine Lehren auch geistig verstanden werden müssen. Sagt dir dein Gewissen nicht oft, mehr Toleranz gegen deine Mitmenschen, und mehr Liebe gegen deinen Gott, deinen Vater. Nachdem du nun eben mit dem fleißigen Kirchengehen glaubst deine Pflicht als Mensch gegen Mich getan zu haben, so verlangst du eine geistige Kur, während du doch diese hier an dich gerichteten Worte nicht glaubst, dass sie von Mir kämen. Wie kannst du also bei einer solchen Ungläubigkeit ein geistiges Resultat von deiner Behandlung verlangen, die nur geistig verstanden werden und auch nur geistig wirken kann.
Die geistige Erhebung deiner Seele zu Mir im inbrünstigen Gebet, aber so, dass alle Fibern deines Körpers mit in dieses Gefühl hineingezogen werden, dieses ganz sich Aufgeben in Meinen Willen, bei gänzlichem Vergessen alles Weltlichen, dieses Aufleuchten aller deiner inneren Geisteskräfte, gepaart mit dem festen Glauben an sichere Hilfe von Meiner Seite, kann ein von Meinem Schreiber magnetisiertes Tuch zwar wirksam machen, weil es dann nicht die magnetisch-menschlichen Stoffe sind, welche das Tuch enthält, sondern Mein Segen, der den festen Willen Meines Schreibers begleitet, und so seinem magnetisierten Tuch diese Heilkraft verschafft, die nicht nur dein Übel, sondern jedes heilen kann. Solange du aber nicht fähig bist, dieses Gebet in dir zu erwecken wie Ich es dir beschrieben habe, so rate Ich dir, lass ab von magnetischen Kuren, denn sie führen zu nichts, du gibst dich nur eitlen Hoffnungen hin, denen die Enttäuschung auf dem Fuß folgt.
Lern zuvor deine geistige Stellung gegen Mich erkennen, und dann wirst du erst deine weltliche zu schätzen wissen und wohl einsehen, wo die größere Wichtigkeit und der größere Wert liegt. Solange du auf deinem bis jetzt befolgten Weg nicht umkehrst und den einschlägst, den Ich dir rate, werden noch manche Stürme und Gewitter über deinem Haupt hinwegziehen, und du wirst mit Leiden und Furcht geplagt sein. Amen.“
Quelle: „Heil-, Diät- und Lebenslehrwinke“, Neu-theosophische Schrift Nr. 48, Kundgabe v. 5. Februar 1871
Winke für Heiler
„Mein lieber Sohn, vor kurzem ließ Ich durch Meinen Schreiber die Wege und Bedingungen kundgeben, unter welchen du dein vermeintliches Ziel erreichen könntest, und inwiefern dein Verhalten mit Meiner Lehre, so wie Ich selbe verstanden und ausgeübt sehen möchte, sich vereinigen lässt. Es scheint aber, dass du Meine letzten Worte nicht im rechten Sinn aufgefasst hast, und so will Ich dir deine bezweifelten Punkte aufklären.
Dein erster Punkt ist, wie sollst du dein bisheriges Verfahren mit Meinem Rat vereinigen, wo Ich dir anrate, du sollst Meine göttliche Gabe des Segens deiner magnetisierenden Hand dir nicht bezahlen lassen.
Sieh, hier muss Ich dir diesen Meinen Rat näher erklären, damit du siehst, wie du dein Brot verdienen kannst ohne Meiner Ansicht zuwider zu handeln. Wo Mein Segen wirken soll und nicht dein magnetisches Fluidum, da muss doch stets das nämliche Prinzip festgehalten werden, welches Ich in Meiner ganzen Schöpfung festhalte, sonst könnte Ich kein konsequenter Gott sein, sondern Ich müsste wie Meine Geschöpfe öfter mit zweierlei Maßen und Gewichten abmessen und abwägen, denn sieh, Ich lasse die Sonne über Gute und Böse scheinen ohne Unterschied. Dieses Gestirn als einziger Träger alles vegetativen Lebens spendet für alle gleich seine Wohltaten und fragt nicht, wer es verdient und wer nicht. So, willst du Mir gleichen, musst auch du mit deiner Lebenskraft verfahren, wenn selbe Mein Segen begleiten soll.
Was Ich dir von der Sonne sagte, will eigentlich sagen, du sollst über Arme und Reiche deine Hände mit gleicher Ergebung in Meinen Willen ausstrecken, du sollst deine magnetische Wirkung nicht taxieren, sondern nur annehmen, was die Begüterten dir dafür reichen werden, und den Armen nicht das entziehen, was sie nur zur Not, zum Leben besitzen.
Sieh, Mein Sohn, so entsprichst du Meinem Willen, du hilfst den Menschen uninteressiert, und die Menschen, denen du schneller und leichter die Gesundheit wiederherstellst als es bisher gelungen, werden dich auch dafür belohnen, sodass du damit zufrieden sein kannst, denn dein erster Grad der Zufriedenheit soll sein nach Meinem und mit Meinem Willen geheilt zu haben, und dies als Hauptsache ansehend, sollst du die Vergütungen in Geld der geheilten Mitbrüder und -schwestern als Nebensache annehmen, denn aufrichtig gesprochen, lässt sich denn die wiedererlangte Gesundheit taxieren oder abschätzen wie ein anderes materielles Ding oder Kunstprodukt? Wo ist da ein zu viel, und wo ein zu wenig? Fasse du so Meinen Rat in Meinem letzten Wort auf, und du wirst nicht zu kurz kommen, ja vielleicht noch besser fahren als es dir bis jetzt ergangen ist.
Auf den zweiten Punkt, nämlich einen höheren geistigen Standpunkt zu erreichen, worüber du Mich fragst, wie selbiger zu erreichen sei, da muss Ich dir einfach sagen: Derjenige erreicht einen stets höheren geistigen Standpunkt, der Meine Gebote erfüllt, nicht nur weil Ich sie ihm gegeben habe, sondern weil er innerlichst überzeugt sein muss, dass nur durch Haltung solcher Liebesgebote ein Annähern an Meine göttliche Person, und ein Höher- und Höhersteigen im geistigen und moralischen Wert möglich sein kann.
Meine Gebote sind aber nur zwei, die heißen, liebe Mich über alles und deinen Nächsten wie dich selbst. Diese Gebote müssen aber wohl bemerkt im strengsten Sinn genommen werden, soll der Mensch seinen geistigen, moralischen Zustand verbessern und erhöhen können.
Man muss sich nicht das Befolgen so bequem einrichten, damit alles Übrige im menschlichen Leben so gemütlich daneben auch getrieben werden kann.
Sieh, Mein liebes Kind, der Mensch besteht aus Seele und Leib. Ein jeder dieser Bestandteile hat seine Bedürfnisse, seine Begehren.
Der Körper ist von Mir so eingerichtet worden, das er im Allgemeinen gerade das Gegenteil von dem will, was die Seele begehrt, und warum? Eben weil dadurch die Seele stets in Anregung bleibt gegen die Forderungen des Körpers anzukämpfen, selben sich dienstbar zu machen und nicht Sklave desselben zu werden. Soll also die Seele moralisch höhere Stufen erreichen, so muss sie die Forderungen des Körpers nur so beurteilen, dass keiner derselben größerer Wert beigemessen wird, als sie eben verdienen.
Alle geistigen Gesetze seit Bestehen der Welt gingen stets darauf aus, die Seele vor der Knechtschaft des Körpers zu retten. So waren die Mosaischen zehn Gebote, so Meine eigene Liebelehre während Meines Erdenwandels, so Meine jetzt wieder kundgegebenen Worte durch Mir ergebene Schreiber und Knechte, weil Ich die Menschen zu etwas Besserem erschuf als die meisten heutzutage sind.
Nun sieh, liebe Gott über alles will also sagen, trachte mit allen Kräften danach, diesem hohen Wesen in Befolgung Seiner Liebegebote zu entsprechen.
Schon im Erdenleben, wenn du einen Menschen liebgewonnen hast, seine ganze Achtung und Liebe verdienen willst, tust du nicht das Möglichste um diesen Zweck zu erreichen, vermeidest du nicht alles, was ihm missfallen könnte? Und warum? Weil du in seiner Achtung stets steigen, seiner Liebe stets mehr wert sein möchtest.
Wenden wir dieses Beispiel auf Mein erstes Liebegesetz an, so geht ja klar hervor, dass ihr Menschen, welche Ich aus Liebe erschuf, einen Funken Meines göttlichen Ichs besitzt, welchen Ich euch einimpfte, dass ihr ebenfalls alles tun sollt um Meine Liebe zu gewinnen, wobei aber am Ende der eigentliche große Gewinn euch selbst bleibt, indem ein Mensch, je mehr er sich Meinem Liebesgesetz nähert, sich selbst vergeistigt, mehr seines geistigen Ursprungs sich bewusst wird, höhere Klüfte in sich entfalten sieht, zumal je mehr er der Welt und seiner eigenen schlechten Eigenschaften und Begierden Meister geworden ist.
Mich also über alles lieben ist nicht so leicht, als man glaubt, denn es kämpft die Eigenliebe, es kämpft die Welt mit all ihren Annehmlichkeiten dagegen. Und um einen höheren geistigen Standpunkt zu erreichen, wo die Seele durch ihre Willenskraft dem Körper und aller gebundenen Materie Gesetze vorschreiben kann, muss man vorerst selbst darüber Sieger sein. Und während bekämpft und überwunden die Welt und der eigene Körper zu den Füßen des Menschen liegt, erhebt sich die Seele im geistigen Flug in jene Höhen, von wo sie einst gekommen und wohin sie wieder gehen wird nach gänzlicher Ablegung ihres Körpers, und sieht dort im Glanz des Wahrheitslichts die Dinge mit geistigem Auge, und gebietet mit starker Willenskraft da, wo sie früher nur ein ich möchte, jetzt aber ein ich will aussprechen kann.
Dieses ist der geistige höhere Standpunkt, wohin Gottes Liebe dich führen kann wenn du sie so ausübst, wie Ich es dir jetzt in kurzen Umrissen gezeigt habe.
Da aber der Mensch nicht allein auf dieser Erde lebt, sondern in Gemeinschaft mit anderen Menschen, so muss er auch dieses Liebegebot an seinem Nächsten tätig ausüben und zeigen, denn wie auch Ich alle Meine geschaffenen Wesen mit gleicher Liebe erhalte und umfasse, so muss auch der Mensch, will er sich Mir nähern, auch in dieser Beziehung sein Möglichstes tun, an anderen zu beweisen, was in ihm selbst nur sein eigen Ich ausrufen sollte, liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Dieses heißt also, opfere zum Wohl deines Mitbruders oder deiner Mitschwester nicht bloß was du so entbehren kannst, sondern, wenn es gilt, opfere deine eigenen Interessen, deine eigenen Vorteile um anderen einen Liebesdienst zu erweisen. Sei erhaben über alle menschlichen Schwächen, die du an anderen siehst, vergesse, verzeihe, und vergüte, was so manches verirrte Kind deines Schöpfers dir antut. Sieh, so will Ich die Nächstenliebe verstanden haben, so erhöht sie den moralischen Wert des Menschen, gibt ihm ein Bewusstsein von Tat-, von Aufopferungskraft, welches alles überragt, was die Welt und ihre Glücksgüter ihm bieten.
Diesen Standpunkt zu erreichen, erhaben über alles eitle Getriebe der Welt zu sein, stets seinen Gott im Auge zu haben, alles was man tut, nur auf ihn zurückzuführen, die Unbilden anderer in den Sand zu schreiben und ausrufen zu können mit unbegrenzter Liebe in der von Wonne geschwellten Brust, Herr, verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Dieses ist der erhöhte Standpunkt, den du erstreben sollst, von wo aus dann die Stufen beginnen des Wiedergeborenwerdens; dann, dann hast du die Materie besiegt, sie dir untertänig gemacht, und kannst dann mit Wort, Blick und Hand Taten verrichten, wie einst Ich während Meines Lebenswandels, und wie Ich auch diese Kraft Meinen Aposteln zurückgelassen habe.
Das, was du in Swedenborgs Aufzeichnungen gelesen hast, beginnt erst dann, wenn du eine solche hohe, geistige Stufe erreicht hast; die jetzigen Scheinbilder sind nur das, was Ich dir schon erklärt habe, denn wenn du dieses hier gelesen haben wirst, hoffe Ich, dass du erkennen mögest, zum Wiedergeborenen hat es bei dir noch seine geweisten Wege. Denn wisse, je mehr du in der Erkenntnis deiner selbst fortschreitest, je mehr du Meine Lehre, Meine Schöpfung, Meine materielle und Geisterwelt erkennen wirst, desto mehr werden sich die Schwierigkeiten des Vorwärtsgehens bei dir auftürmen.
Folgst du Meinen Lehren, so trittst du ein in den Rang Meiner Kinder, und ein Kind des Schöpfers der Unendlichkeit Gottes genannt zu werden, erreicht man nicht so ganz bequem, wie man im gewöhnlichen Leben wähnt. Keine Siegerkrone wird ohne Kampf gewonnen, und willst du einst Sieger über die feste Materie werden, willst du Geistern Gesetze vorschreiben, sie aus fremden Leibern austreiben lernen, so muss dein eigener Geist selbst erst frei, unabhängig in der Schöpfung dastehen.
Du musst den alten, weltlichen Adam ausgezogen und den neuen geistigen angetan haben. Der alte Mensch als Weltprodukt muss gestorben, und der neue geistige wieder ausgeboren sein, oder du musst ein Wiedergeborener sein, so wie Ich einst sagte, wenn ihr nicht wiedergeboren werdet im Geist und in der Wahrheit, werdet ihr nicht in Mein Himmelreich eingehen.
Verstehst du jetzt, was wiedergeboren heißt? Gut! So folge Meinem Beispiel nach wie Ich es als Jesus gab auf Erden; dort habt ihr alle ein Vorbild eines höchst moralischen Menschen, dort gab Ich euch den Beweis, was der Mensch geistig sein sollte, und wenn er es ist, was er mit seinem Willen vermag.
Nicht umsonst stellte Ich euch dieses Bild der Demut, der Verleugnung, der Aufopferung auf. Ich tat es nicht für Mich, damit ihr einst Meine Leidensgeschichte und Meinen Lebenswandel auf Erden lesen und vielleicht bei so recht tragischen Stellen einige Tränen des Mitleids darüber vergießen sollt, nein! Ich stellte euch dieses Beispiel auf als bleibendes, ewiges, damit ihr stets daran gemahnt werdet, zu was der Mensch geschaffen wurde, dass ihr ein Beispiel habt, wie weit die menschliche Seele ihre Kraftäußerung ausdehnen kann, wenn sie mit Meinem Geist verbunden, den Elementen und der starren Materie gebieten, sowie durch Auflegung der Hände und Aufheben des Blicks zum Vater alles Geschaffenen langwierige Krankheiten auf einmal heilen will.
Ich wollte euch durch Meinen Lebenswandel den Gegensatz hinstellen zwischen einem gewöhnlichen Erdenmenschen und einem geistigen aus Gotteshand hervorgegangenen Wiedergeborenen.
Dort hast du das Vorbild, diesem strebe nach. Hast du es erreicht, so wirst auch du Taten ausüben können wie einst dein Gott als Jesus, und wie es Seine Nachfolger, die Apostel, getan haben.
Rein musst du vorerst selbst dastehen, damit Mein Segen in deinem rein geistigen Willen die Macht erhält, nach der du dich jetzt schon lange sehnst. Amen.“
Quelle: „Heil-, Diät- und Lebenslehrwinke“, Neu-theosophische Schrift Nr. 48, Kundgabe v. 8. November 1871
„Mein lieber Sohn, du fragst Mich, was diese Erscheinungen zu bedeuten haben, welche du öfters bei geschlossenen Augen siehst und möchtest nebenbei auch wissen, ob solche Erscheinungen etwas Wirkliches an sich haben, und ob selbe nicht noch mehr ausgebildet, deinem Verstand mehr begreiflich werden könnten.
Auf diese deine Frage antworte Ich dir, dass diese Erscheinungen nur das Produkt von erregter Tätigkeit deiner eigenen Sehnerven sind, welche bei deiner magnetischen Manipulation stets mehr angeregt und in einen sehr reizbaren Zustand versetzt werden.
Du möchtest nun fragen, wo kommt dieses aber her? Auf diese Frage will Ich dir auch antworten, weil du ein eifriger Sucher bist, aber noch nicht den rechten Weg gefunden hast.
Sieh, auf eurer Erde habt ihr verschiedene Arten, Kranken zu helfen oder sie gar zu heilen. Dieses geschieht entweder dass man aus den kranken leidenden Teil direkt einzuwirken sucht wie in der bei euch so genannten Allopathie, oder durch die Seele wie in der Homöopathie, oder man versucht durch Sonnenmittel als geistigere Produkte als die früher genannten das Fehlende zu ersetzen, oder man greift zu den ersten Hauptelementen, die Meine ganze Schöpfung zusammenhalten und selbe zum Fortbestehen zwingen, zum Magnetismus und der Elektrizität, soweit selbe in der materiellen Welt gebunden überall zu finden sind, und selbst eure Körper Leiter für diese gewaltigen Kräfte Meines Willens sind.
Du hast die Macht dieser Weltfaktoren empfunden und wendest den anima(l)ischen Magnetismus deines eigenen Körpers und Seelenkomplexes an, um anderen das Fehlende zu ersetzen und ihre Lebensmaschine wieder in Gang zu bringen.
Was du tust und wie du es tust, hat dir schon manche schöne Resultate, aber auch manche bittere Täuschungen gebracht.
Nachdem du nun schon den mehr geistigen Weg betreten hast deinen Mitmenschen zu helfen, so will Ich dir einen noch größeren Magnetismus zeigen als dein eigener Wille ist, und dieser Magnetismus ist Mein eigener Wille.
Wenn du diesen mit dem deinen zu verbinden verstehst, so wirst du noch größere Resultate damit erreichen als bisher, nur musst du diese Mittel, so wie Ich sie dir gebe, d.h. umsonst auch wieder deinen Mitmenschen angedeihen lassen.
Wenn du bei jeder Handauflegung Mich vorher anrufst, Mir alles überlässt, so wird nicht dein materielles Lebensfluidum sondern Mein Segen die Kranken heilen, und ihnen eben dadurch beweisen, dass nur Ich geeignet bin zu heilen.
Versuche es einmal, und du wirst erstaunen, was unerschütterliches Vertrauen in Meinen Willen vermag.
Bis jetzt strengtest du deine eigene Naturkraft an, günstige Resultate zu erlangen. Du versetztest dich in eine höhere Stimmung soweit es deine Nerven erlaubten. Nach vollendeter Manipulation blieb in dir eine Schwachheit zurück und ein Zustand von Reizbarkeit derjenigen Nerven, welche beim Magnetisieren am meisten beteiligt sind wie das Auge, woher die späteren Gebilde, die sich auf der Netzhaut zeigten und dir gleich Nebelbildern vorschwebten, langsam aufleuchteten, und langsam sich umstaltend wieder in andere Gebilde sich verwandelten, Gebilde deines inneren Seelenmenschen, dessen Sprache du noch nicht lesen kannst. Sobald du aber Meinen Magnetismus anwendest, das heißt Gebet und Vertrauen zu Mir, so werdet ihr beide, der Magnetisierende und der Magnetisierte, gleiche Stärkung empfangen. Die Überreizungen deiner Augennerven werden aufhören, aber dein klarer Blick in Mein geistiges Reich wird zunehmen, du wirst dir nach und nach einer Kraft bewusst werden, die schon Meinen Aposteln zu teil ward, und nur ein Wort, ein Blick wird genügen das zu erreichen, was du jetzt oft erst nach langen Zeiträumen und nicht immer ganz erreicht hast.
Werde Mein Kind! Streue den Segen auf andere aus, der so oft erfolglos auf dein eigenes Haupt herabströmt und du wirst erfahren, dass über deinen Wolkengebilden einer aufgeregten Phantasie ein noch höheres Leben blüht, welches neben der Hilfe für andere, Segen und Frieden dem Helfer selbst bringt.
Diese geistige Höhe suche zu erreichen, streife das Materielle ab, das noch an dir klebt, lebe Mir und nicht der Welt, und deine magnetische Kraft, gepaart mit der Meinen, d.h. mit Meinem Willen, wird sich vermehren, zum Besten der Leidenden und deiner selbst.
Willst du aber anderen helfen, so gedenke, dass, um andere auf höheren geistigen Standpunkt zu führen, man erst selbst einen solchen einnehmen muss.
Dies zu deiner Danachachtung, folge Meinem Rat, welcher noch niemand betrogen, sondern stets nur zu dem Ziel geführt hat, welches alle Menschen zu erreichen bestimmt sind, d.h. einst Meine Kinder zu werden. Amen.“
Quelle: „Heil-, Diät- und Lebenslehrwinke“, Neu-theosophische Schrift Nr. 48, Kundgabe v. 10. Oktober 1870