Gottfried Mayerhofer - Predigten des Herrn - Gottfried Mayerhofer

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PREDIGTEN DES HERRN
- Originaltext nach der Erstausgabe von 1892 -
46.
Am zwanzigsten Sonntag nach Pfingsten

Die Heilung des Sohnes eines Königlichen
Johannes 4, 47-53: Und es war ein Königischer, des Sohn lag krank zu Kapernaum. Dieser hörte, dass Jesus kam aus Judäa nach Galiläa, und ging hin zu ihm und bat ihn, dass er hinabkäme und hülfe seinem Sohn; denn er war todkrank. Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Der Königische sprach zu ihm: Herr, komm hinab, ehe denn mein Kind stirbt! Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Und indem er hinabging, begegneten ihm seine Knechte, verkündigten ihm und sprachen: Dein Kind lebt. Da forschte er von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebte Stunde verließ ihn das Fieber. Da merkte der Vater, dass es um die Stunde wäre, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Haus.


Empfangen am 27. April 1872

Zu der Wundertat Jesu

In diesem Kapitel findet ihr wieder eine Tat aufgezeichnet, wo Ich einem sterbenden Kind bloß durch das Wort seine Gesundheit wieder gab euch zum Beweis wie mächtig das Wort ist, indem man durch selbes, wenn es von einem festen Willen begleitet wird, Dinge bewirken kann die dem gewöhnlichen Menschen unmöglich erscheinen.
Auch dieser Königliche erfuhr heimkehrend durch die ihm entgegeneilenden Knechte, dass sein Kind zu derselben Zeit die Gesundheit wiedererhalten hat, in der Ich das Wort: Geh hin, dein Sohn lebt, zu ihm gesprochen hatte.
Ich wollte durch diese Tat Meinen Jüngern und dem Mir nachfolgenden Volk gewissermaßen anzeigen, dass das Heil oder der Segen von den Juden als den Berufenen genommen wird, weil sie so halsstörrig waren Mich und Meine Mission nicht anzuerkennen, und den Heiden übergeben werden wird, weil Meine Lehre dort einen fruchtbareren Acker fand.
Ferner wollte Ich ihnen zeigen, dass nicht bloß das Unverständige, der niedrigsten Klasse angehörende Volk, sondern auch Leute aus höheren Ständen, die durch ihre Stellung und wissenschaftliche Bildung ausgezeichnet waren, sich nicht schämten zu Mir zu eilen und Meine Hilfe anzuflehen.
Hier war es wohl nicht die Überzeugung von Meiner Macht allein was diesen Römer zu Mir trieb, sondern vielmehr die Liebe zu seinem Kind, weswegen Ich ihm auch antwortete: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Ich sagte das, da Ich wohl wusste, dass er nach der Heilung seines Kindes an Mich und Meine Macht zu glauben gezwungen sein würde.
Ferner wollte Ich Meinen Jüngern und sonstigen Verehrern zeigen, dass zu allen Taten als Hauptbedingung das Vertrauen in Mein Wort von Seiten des Bittenden nötig ist und dass, wenn man unbedingt Meinem Wort glaubt und auf selbes fest vertraut, man niemals betrogen sein wird.
Zweifler gab es ja dort auch, sie waren stets um Mich, ja selbst dieser Königliche war ein Zweifler trotz seines Glaubens an Mich, denn er forschte bei seinen Knechten nach wann sein Sohn genesen sei und erst als er erfuhr, dass es um dieselbe Zeit war als Ich zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt, dann erst war er von Meiner Göttlichkeit überzeugt, und er sowie sein ganzes Haus glaubten an Mich und Meine Sendung.


Vertrauen, die mächtigste Verbindung zu Jesus

So gut bei einer körperlichen Heilung nicht der Arzt allein der Gesundheitsbringer sondern der Hauptheilfaktor oft das Vertrauen zu Mir und die feste Überzeugung von der Wirksamkeit der Mittel, die Ich ihn wählen lasse, ist, die allein die Genesung herbeiführen kann, ebenso ist bei jeder Bitte an Mich das Vertrauen zu Mir der mächtigste Hebel, der die Erfüllung beschleunigen und verwirklichen kann. Das feste Vertrauen bindet Mich gleichsam das zu gewähren was Mein Kind von Mir als Vater erbittet, denn wo sollte die Vaterliebe sich klarer zu erkennen geben können als eben im Gewähren? Im Verweigern ist sie gewiss Vielen nicht so erkennbar, wenn gleichwohl auch vorhanden.
Schon früher habe Ich euch ein Wort über Vertrauen gegeben, ebenso ein anderes über Glauben, dieses soll nun von beiden, aber in einem anderen Sinn handeln. Das Vertrauen soll hier als Zutrauen zu Mir, und der Glaube nicht als der mächtige Hebel selbst Taten zu vollbringen, sondern als feste Überzeugung von der Wahrheit und dem Gewicht Meiner Worte und Meiner Verheißungen erklärt werden.
Dieser Hauptmann im Evangelium hatte das Zutrauen und die feste Überzeugung, dass Meine Worte nicht trügen können, und eben deswegen verließ er Mich getrost und ging nach Hause, weil er überzeugt war, er müsse sein Kind dort gesund wiederfinden.
Begreift ihr, was dieses für ein Glaube ist, der in der Brust eines Vaters so mächtig wirken kann, dass er auf Meine persönliche Ankunft in seinem Haus verzichtet und nur Meinen Worten, Meiner Versicherung glaubt, wo es sich um das Leben seines einzigen Kindes handelt? Wo habt ihr denn dieses Vertrauen schon gezeigt, ihr, die Ich mit so vielen Gnadenworten überschüttet und denen Ich oft so tatsächlich gezeigt habe wie Ich stets mit euch bin? – Legt die Hand auf euer Herz und bekennt offen und frei, dass ihr im Glauben und Vertrauen wohl noch weit hinter dem Heiden im Evangelium zurück seid.
Ihr seid verzagt bei dem kleinsten Missgeschick das euch trifft; sogleich eilt ihr zu Meinem Schreiber und verlangt dort direkte Worte von Mir, weil ihr noch taub gegen Meine Stimme seid, die euch in eurem Herzen so oft Trost zusprechen will. So seid ihr, die ihr euch doch zu den Auserwählten zählen wollt.
Ich will euch durch dieses Beispiel wieder auf das rechte Maß der Selbsteinschätzung zurückführen, damit ihr erkennt was euch noch abgeht und wieweit ihr noch von dem eigentlichen Ziel, einem Wiedergeborenen, entfernt seid. Wenn nun ihr Bevorzugten so seid, was soll Ich erst von den anderen erwarten denen diese Gnadenworte mangeln, die im Strom des Weltgewirrs hin- und hergeworfen werden und trotz aller Leiden und sonstigen Vorkommnisse, die Ich als Mahnrufe über sie hereinbrechen lasse, nicht zur Besinnung kommen können weil sie nicht wollen.


Die Worte Jesu verstehen lernen

Hier in diesem Wort will Ich euch auch zeigen, wo der Grenzstein des Fragens an Mich sein sollte, damit ihr nicht diese Gnade missbraucht und wisst, warum und wann ihr fragen und bei Mir Bescheid suchen könnt.
Jede Frage von euch an Mich ist ein Beweis von Mangel an Glauben und Vertrauen, Mangel an dem eigentlichen Verständnis Meiner Worte und Mangel an der Erkenntnis, was es eigentlich heißt Mich fragen zu wollen; dann hättet ihr einen Begriff von Meiner Größe und Meiner Heiligkeit, so wäre auch der Begriff festgestellt von der Heiligkeit und Wahrheit Meiner Worte, die Ich euch in den Evangelien, ferner in Antworten auf eure oft törichten Fragen, und in Aufklärung über verschiedene Gegenstände gegeben habe, wobei Ich als Zweck im Auge habe, euch alle Geheimnisse Meiner Natur, eures Herzens, Meiner Darniederkunft und Meines künftigen Wiederkommens klar zu machen.
Ihr seid noch lange nicht zu der Einsicht gekommen, was ein Schöpfer und Herr des Weltalls ist; deswegen überrechnet ihr euch oft in euren Fragen, auf die Ich natürlich nicht als Herr sondern als liebender Vater geduldig antworte. Aber dennoch stände es euch wohl zu etwas reifer darüber nachzudenken zu was denn eigentlich die vielen Worte sind, die Ich euch durch Meine Schreiber bis jetzt gegeben habe. Ihr sollt selbe nicht bloß lesen, schön abschreiben und in Bücher binden lassen, sondern selbe zu eurem eigenen Ich zu machen euch bestreben.


Unsere Aufgabe

Ihr sollt durch sie eure Stellung und Aufgabe im Weltall, den eigentlichen Wert der weltlichen Güter und Meine ganze Schöpfung immer mehr begreifen lernen. Ihr sollt überall, im kleinsten Sonnenstäubchen schon und von da hinauf bis zum größten, fernsten Stern, dessen Licht euch aus einer Ferne von Millionen und Millionen Meilen zufließt, euren Vater erkennen, Der im Kleinsten und Geringsten gerade am Größten und Mächtigsten erscheint und sollt aus allen diesen Betrachtungen den Beweis schöpfen, dass Seine Worte wahr sind wie die Sprache Seiner Schöpfung, und dass Seinen Verheißungen Glauben geschenkt werden muss, weil es nicht Worte eines endlichen sondern des unendlichen und höchsten Wesens sind.
Lernt von diesem Hauptmann im Evangelium, was es heißen will, Vertrauen in Meine Worte haben und sich vertrauensvoll in jeder Lebenslage in Meine Arme werfen zu können, und ihr werdet in euren Erwartungen nie betrogen werden ebenso wenig wie dieser Hauptmann.
Diese euch im Evangelium Johannes mitgeteilte Tat nehme Ich darum als Stoff zur Belehrung Meiner Erwählten, damit sie darin erkennen sollen wie alle Meine Worte aufzufassen und wie sie auf selbe vertrauen sollen; denn nur dann, wenn sie selbst in diesem Vertrauen fest sein werden, können sie dasselbe auch bei anderen erwecken, sonst sind sie den meisten eurer Priester gleich, die etwas lehren was sie oft selbst nicht glauben und weniger als andere durch die Tat ausüben.
Zuerst müsst ihr wie einst Meine Jünger mit gutem Beispiel vorangehen wenn ihr wollt, dass euch jemand folgen soll; nur so kann Mein Reich auf Erden begründet und befestigt werden.
So nehmt euch diesen Königlichen zum Beispiel, erstarkt im Glauben und Vertrauen zu Mir, und ihr werdet Ruhe und Frieden finden, und beides auch überall verbreiten können. Amen.



Nachtrag zu den drei Graden des Glaubens


Vorbemerkung:

Bei oder nach Lesung dieser Predigt vom Glauben und Vertrauen am betreffenden Sonntag am 3. Oktober 1875 entstand ein kleiner Streit wegen der scheinbaren Widersprüche für die Logik des Weltverstandes, wo es bald heißt, dass dieser Königliche als ein Glaubensbeispiel gelte, und dann wieder darauf gesagt ist, dass auch er zweifelte, nachdem einige Brüder ihre verschiedenen Anschauungen pro oder contra vorgebracht haben als: Es wäre eine Erklärung nötig, damit nicht Schwache im Glauben Schiffbruch leiden, ferner: Es sei dieses scheinbar Widersprechende nur ein Beleg der menschlichen Natur, wie auch: Es werden darin verschiedene Stufen und Arten des Glaubens gemeint sein wie ja auch die Anwesenden alle glauben, allein welch ein Unterschied schon unter diesem individuellen Glauben, und dann wieder vom Standpunkt des Herrn betrachtet, hätte eigentlich keiner den Glauben wie er sein sollte um vollkommen und reif zu sein usw.. Hierauf bekam Gottfried Mayerhofer den inneren Ruf seinem hohen Amt zu obliegen und die Gnadengabe aus des heiligen Vaters Hand mitzuteilen, was sofort erfolgte, nämlich so:


am 3. Oktober 1875

Was streitet ihr um etwas, was doch Ich gesagt habe, aber beim Lesen dieser Predigt euch entfallen ist? Vorerst: Was tat Ich? – Ich wirkte ein Wunder, um die Umgebung zum Glauben an Mich zu bringen und in den Nächstbeteiligten das Vertrauen in Mich und die Überzeugung der Möglichkeit solcher Taten zu befestigen.
Der Glaube war vorerst auf Meine Person zu beziehen und das Vertrauen auf die Tat, und die Überzeugung war hervorgegangen aus der Wahrnehmung der Macht Meines Geistes und der Möglichkeit Taten zu verrichten die früher nie getan wurden, und aus der Erkenntnis, dass Ich als Mensch Gott sei, Meine Lehre göttlich, und das Vertrauen zu Mir allein der rechte Weg sei zum Ziel zu gelangen.
So fasst es auf, lest es noch einmal, und Licht wird euch werden! Amen.


Fortsetzung am 4. Oktober 1875

Es mangelte gestern die Zeit um dir und den Deinen noch deutlichere Aufklärungen zu geben über die vermeintlichen Widersprüche, die sich in diesem Evangelium und in der Predigt darüber vorfinden sollen.
Schon gestern sagte Ich euch, dass Glauben, Vertrauen und Überzeugung ganz verschiedene Eigenschaften sind, die in der Bedeutung der Worte nicht so oben an sondern tiefer liegen und erst gesucht werden müssen.
Am Anfang der Predigt steht, dass das Wort, begleitet mit dem festen Willen, Wunder wirken könne. Wie kann aber das Wort und der feste Wille Wunder wirken? Dieses wollen wir vorerst erörtern.
Was ist der feste Wille? Der feste Wille ist hervorgegangen aus der Überzeugung, dass das was man will auch geschehen muss, diese feste Überzeugung ist ein Grad des Glaubens, und zwar der letzte.
Diese feste Überzeugung hatte auch der Königliche nicht am Anfang sondern bekam sie erst als er sein Kind gesund fand nachdem er schon erfahren hatte, dass es seine Gesundheit um die selbe Stunde erlangt hatte um die Ich es ihm versprach.
Als der Königliche Mich aufsuchte und um Hilfe anflehte, da hatte er auch einen Glauben an Meine Macht, aber dieser Glaube war mehr eine Hoffnung als eine Überzeugung. Er kam zu Mir mit der Idee wie euer Sprichwort sagt: Hilft’s nichts, so schadet’s nichts. Als Ich ihm dann sagte, er soll heimkehren, sein Kind sei gesund, hatte er wohl Vertrauen zu Meinen Worten aber noch nicht die feste Überzeugung, denn er wollte erst seiner Sache gewiss sein, und als er sein Kind gesund antraf, so war er darum allein noch nicht überzeugt sondern weil seine Knechte ihm gesagt hatten, dass das Kind gesund geworden sei ohne Hilfe und ohne Arznei in der Stunde, in der Ich es ihm versprochen hatte.
Ihr seht also aus all dem, wie viele Stufen des Glaubens es gibt, und wie selbe eben bei dieser Tat und bei diesem Königlichen in drei Graden bildlich euch vor Augen gestellt sind.
Wenn Ich Wunder wirkte, so war es Mir ja vorerst darum zu tun die Menschen durch Taten zu überzeugen, dass Ich Der bin wofür Ich Mich ausgab, denn Mir konnte es doch ganz gleichgültig sein ob dieses Kind stirbt oder nicht, da es für Mich keinen Tod gibt und Ich wohl wusste was mit der Seele dieses Kindes nach dem Sterben geschieht.
Die Trauer des Vaters war auch nicht der Hauptgrund, denn seht euch um in der Welt, wie erziehe Ich Meine Kinder? Meistens durch Schmerzen und nicht durch Freuden.
Es war Mir also darum zu tun, den Glauben an Mich zu bestärken und das Vertrauen auf Meine Worte zu befestigen, denn Ich wusste wohl was Meiner Anhänger in Zukunft für Kämpfe und Leiden warteten wenn sie bei Mir aushalten und Meine Lehre befolgen wollten.
Ich musste in ihnen die feste Überzeugung als letzten Grad des Glaubens feststellen, denn nur so gingen manche dem Martertod mit ruhigem Gemüt entgegen, verachteten alle Gefahren und hielten das Banner der Liebe, der Verzeihung und der Duldung fest, weil ihr erster Glaube an Mich ihr Vertrauen befestigt hatte und zur Überzeugung ausgebildet war, dass nur so ein Schöpfer als Vater denkbar, ein geistiges Reich, eine fortschreitende Glückseligkeit hier oder jenseits existieren kann, und zwar so wie Ich es sie gelehrt habe.
Seht, im menschlichen Gemüt sind wohl die höchsten Gefühle die stärksten Beweise imstande, auf kurze Zeit ein gewisses Vertrauen, einen gewissen festen Glauben hervorzubringen, allein Menschen seid ihr, und eben deswegen können auch solche Momente trotz dem Willen der Menschen durch andere Umstände wieder geschwächt oder gar verwischt werden.
Auch diesem Königlichen ging es so. Er hatte Vertrauen zu Mir, ging nach Hause, aber von Zweifeln war er deswegen doch nicht frei. Die feste Überzeugung wurde ihm erst als alles eingetroffen war wie Ich es sagte und er es hoffte, dann erst war seine Ansicht über Mich, Meine Macht und Meine Lehre befestigt.
So müsst ihr diese Worte in der Predigt nehmen, denn man kann ein festes Vertrauen, einen unerschütterlichen Glauben und eine lebendige, tiefe Überzeugung sich nicht auf einmal zu eigen machen, sie können alle in Momenten fest stehen und doch noch nicht für alle Zeit dauernd sein.
Seht den Petrus an vor Meiner Gefangennehmung, was glaubte er für Mich alles zu tun fähig zu sein, und was tat er später wirklich! Petrus war gewiss mehr gläubig als dieser Römer, hatte auch Grund dazu, und doch kam ein Augenblick, wo auch sein Glaube nicht Glaube dritten Grades sondern nur Glaube ersten Grades war.
Ihr alle ebenfalls, was habt denn ihr für einen Glauben? Fragt euch nur einmal selbst, wie euer Glaube beziffert werden müsste. Durchforscht eure Gedanken, eure Worte und eure Taten, und ihr werdet finden, dass ihr nicht diesen Glauben, nicht dieses Vertrauen, nicht diese Überzeugung habt, die ihr haben solltet; ihr werdet finden, dass euer Glaube auf sehr schwachen Füßen steht. Ich sage euch, wer fest an Mich glaubt, Mir vertraut, und von Meiner Führung fest überzeugt ist und glaubt, dass alles nur Liebe und alles nur zum Besten Meiner Kinder geschieht, gar nicht mehr fehlen kann; denn wer einmal überzeugt ist, dieses ist der rechte, der einzige Weg zum Heil, wie kann er andere Wege einschlagen, wie anders handeln wollen als wie Ich es ihm gelehrt und wie Ich es ihm gezeigt habe.
Macht einen Griff in euer eigenes Herz und sucht da nach, wie viel Glauben, wie viel Vertrauen und wie viel Überzeugung von den Wahrheiten, die Ich euch in Hunderten von Worten gegeben habe, ihr eigentlich aufzuweisen habt. Wenn Ich eure Herzen durchforsche, so kann Ich euch versichern, dass noch sehr wenig von all dem dort zu finden ist.
So ist und bleibt diese Predigt noch immer ein Beispiel für euch wie die Menschen sein sollten und wie sie wirklich sind. Stark und fest solltet ihr sein, und wankelmütig im Glauben und in der Glaubenstat seid ihr wirklich.
Ihr streitet über Meine Worte und würdet selbst am schlechtesten dabei wegkommen wenn man bei euch den Maßstab anlegen wollte, den ihr an Meine Worte und Taten anlegen möchtet.
Warum gibt es jetzt selten wunderwirkende Menschen? Eben deswegen, weil sie alle so manches ausführen möchten, auch hoffen und wohl sehnsuchtsvoll erwarten, aber nicht den festen Glauben, dieses innige Vertrauen sich aneignen können das dazu gehört um der Überzeugung zu sein, dass, wenn ihr in Meinem Namen und zum Besten der Menschen etwas tun wollt, es auch gelingen muss.
Auch diesen Satz sollt ihr nicht missverstehen, denn ehe ihr die Hand ausstreckt, ehe ihr das Wort aussprecht, werdet ihr in euch fühlen, seid ihr Wiedergeborene, ob es Mein Wille ist, dass solch eine Tat auszuführen ist oder nicht. Denn nicht überall könnt ihr mildern wo Ich vielleicht eben zur Besserung Strafen zugelassen habe.
Es hat gar nichts zur Sache, wenn ihr Zweifel und anscheinende Widersprüche besprecht, es ist besser, etwas klar auseinanderzusetzen als unbedingt behalten; denn beim Besprechen ähnlicher Stellen kommt erst heraus wie verschieden eure Auffassung ist, während ihr doch oft alle glaubt, dass ihr alles wohl verstanden hättet was euch von Mir gegeben wird.
Auch bei euch muss der anfängliche Glaube zum stärkeren zuversichtlichen Vertrauen, und dieses dann zur festen Überzeugung werden, dass nur Mein Wort das wahre, und nur eine Lehre, wie Ich sie vortrug, Mir angemessen ist und mittels derer ihr Mir näher kommen könnt, indem ihr, eure Mission begreifend, selbe auch als Lebensaufgabe erkennen und lösen könnt. Amen.


Weiteres hierzu siehe in Lebensgeheimnisse, Kap. 10: ‚Glaube, Vertrauen und Zuversicht‘ (S. 63 )


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